Nicht nur für den Moment

Gestern Abend haben wir uns in kleiner Runde mit dem Padre, Giovanni und seiner Frau Ana zusammen gesetzt und über zukünftige Projekte, Motivationen und Lösungen nachgedacht.

Dabei kamen interessante Ideen zum Thema langfristige Integration auf. Sowohl Padre und auch Giovanni waren sich einig, dass die Situation in der Kirche keine langfristige Lösung ist. Wenn es hart auf hart kommt, schlafen Geflüchtete nicht nur im Gemeinde Haus, sondern auch in der Kirche. Dort haben schon bis zu 150 Menschen auf provisiorischen Betten geschlafen. Ziel ist immer, ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln und die Grundbedürfnisse zu stillen.

Diese Arbeit wird mit Außnahme des Padres ehrenamtlich von Gemeinde Mitgliedern geleistet. Doch auch diese stoßen an ihre Grenzen, wollen sie auf der einen Seite keine Hilfe verwehren, haben auf der anderen Seite jedoch ihr eigenes Leben, Arbeit und Verpflichtungen die sie nicht vernachlässigen wollen. Dies geschieht leider viel zu oft, dass ehrenamtliche Helfer/innen an ihre Grenzen stoßen und diese überschreiten, da niemand anders dort ist. Absurd, da dies eigentlich die Aufgabe des Staates sein sollte. In diesem Fall nicht nur die Pflicht Italiens, sondern ganz Europas.

In dem Gespräch kam raus, dass sie zwar Spenden benötigen, aber nicht danach betteln werden. Sie sind sehr dankbar für jede finanzielle oder Sachspende, trotzdem sehen sie die einzige Lösung in Projekten wie Arbeits-, Wohnungsvermittlung und die Integration der Menschen in die Gesellschaft. Wichtig ist ihnen, das Europa verstehe, welche Pflicht es/sie/er hat und das es/sie/er nicht einfach wegschauen kann.

Es ist schon erstaunlich was eine kleine Gemeinde in Syracus schaffen kann, wenn man bedenkt, dass eine große Gemeinde wie Europa das nicht schaffen kann… oder sollten wir eher sagen, schaffen will???

Shenja

http://shenjavasanthi.wordpress.com

– wir haben die Gesprächinhalte aufgezeichnet, dieser Blogeintrag spiegelt nur einen Bruchteil von dem was gesprochen wurde wieder und ist aus der Sicht der Autorin geschrieben 🙂


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